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Extras

Künstler

2014.09.01

Mijk Van Dijk

Mijk Van Dijk entdeckt die mini-PA im monotron

Er zählt zu den Urvätern der Berliner Techno-Szene und ist schon seit den ersten Tagen, als Partys noch in dunklen Kellern stattfanden, als Journalist und später auch als Produzent, DJ und Live- Act dabei. Die Rede ist natürlich von Mijk van Dijk. Musikalisch ist er jedoch keineswegs auf Techno festgelegt und auch in House- Gefilden unterwegs: „Ich arbeite viel und gern mit anderen DJs und Produzenten zusammen, in den letzten Jahren vor allem mit DJ Hell für sein letztes Album oder für Modeschauen. Aktuell beschäftige ich mich zunehmend wieder mit dem Funk.“

Funk ist die heimliche Liebe des Berliner Kreativkünstlers, denn Bands wie Prince, Zapp, Cameo, Gap Band oder Produktionen von Labels wie Prelude, SAM oder Paisley Park mit dem typischen Funk der 1980er Jahre haben ihn früh begeistert. „Das war die Initialzündung für mich, mir einen Synthesizer und eine Drummachine zu kaufen.“ Für Mijk war aber von Anfang an klar, dass er nicht einfach diesen Funk-Sound nachahmen wollte: „Da muss schon etwas Neues entstehen, das war für mich schon immer ein Schlüsselreiz meines Schaffens.“ Er produziert alleine als mijkfunk oder als Duo unter dem Namen The Chaenge mit Florian Schirmacher, den man aus Bands wie Wareika, Federleicht oder Hatikvah kennt. Diese Produktionen legt Mijk auch auf und spielt sie live. „Da im Bereich Nu-Funk gerade unheimlich viel passiert - ich nenne mal so Namen wie Lorenz Rhode, Jimmy Edgar, Opolopo oder auch einiges von Tensnake- fühle ich mich da in allerbester Gesellschaft“, erzählt Mijk van Dijk.
„Als DJ oder Live brauche ich Geräte, die sofort Action liefern. Und dafür ist das KAOSS-Pad optimal und vielseitig zugleich...“

Neben seinen Aktivitäten als Produzent, Musiker und DJ betreibt er mit nuFunkFiles sowie roter punkt (Ambient/Electronica) zwei Labels und moderiert die Radiosendung Motherfunk auf BLN.fm. Auf roter punkt soll bald ein gemeinsames Album mit der Sängerin Jette von Roth herauskommen, die man von ihrer Arbeit mit Schiller kennt. Im Laufe seiner Karriere hat Mijk van Dijk mit vielen Instrumenten und Geräten gearbeitet, angefangen bei den analogen Urvätern über die ersten MIDI-Synths bis zu aktuellen Entwicklungen. Bei fast jeder Produktion setzt er heute die KORG Legacy Collection ein: „Mein Favorit ist das Mono/Poly-Plug-in, das sehr durchsetzungsfähig und modern klingen kann, aber auch als Kind der 80er diese typischen Sounds beherrscht, die ich für meine NuFunk-Produktionen brauche.“ Für Bässe nutzt er gerne das MS20-Plug-in: „Beim Editieren am MS20-Controller vergesse ich oft, dass ich ja eigentlich nur ein Plug-in steuere. Die für mich schönsten Synthi-Strings liefert das Polysix-Plug-in.“

Auch ein Electribe ER-1 befindet sich in seinem Gerätepark, mit dem er synthetische Drumsounds- und -Sequenzen erstellt, die dann auf dem Computer später weiterverarbeitet werden. Im Live-Einsatz ist Mijk mit einem KAOSSILATOR und einem KAOSS Pad unterwegs, weil er deren intuitive Bedienung schätzt: „Als DJ oder Live brauche ich Geräte, die sofort Action liefern. Und dafür ist das KAOSS Pad optimal und vielseitig zugleich, für spontane Filterfahrten, effektvolle Breaks oder um schnell mal einen Loop zu nehmen und einzustreuen.“

Gespräch mit Mijk Van Dijk

„Der Monotron ist intuitiv wie ein Spielzeug, hat aber ein kraftvolles Analog-Herz. Und passt in die kleinste Tasche rein. Und er ist definitiv eine echte Knarz-Maschine...“

Seit Kurzem spielt Mijk auch einen Monotron, denn er mag Geräte, die eine klare Identität haben: „So wie eine 303 auch nicht alles kann, aber eine Sache eben ganz besonders gut und einzigartig. Genauso ist das beim Monotron. Der ist intuitiv wie ein Spielzeug, hat aber ein kraftvolles Analog-Herz. Und passt in die kleinste Tasche rein. Und er ist definitiv eine echte Knarz-Maschine. Das Konzept dürfte man gern noch etwas weiter ausbauen. Z.B. als micro-Keyboard mit integrierter Monotron-Tonerzeugung, die in die DAW routbar ist. Und natürlich bitte mit Drehreglern. Auf jeden Fall macht der richtig Spaß und auch meine Kinder wollen den immer haben.“

Vor allem Live kommt der kleine Synthesizer zum Einsatz. Im Live-Betrieb arbeitet Mijk aber auch mit einem Laptop: „Es gibt viele Live-Acts, die sich nur hinter ihrem Laptop verschanzen. Man hat oft den Eindruck, dass die ihre E-Mails checken. Ich habe mich deswegen lange gegen einen Laptop auf der Bühne gewehrt und habe am Hardware-Sequenzer festgehalten. Aber da ich ja auch im Computer produziere, war es dann irgendwann schon ein ziemlicher Aufwand, alles, was ich in der Software gemacht hatte, auf die Hardware umzusetzen. Jetzt passt mein ganzes Live-Equipment in einen kleinen Trolley rein. Damit aber auf der Bühne etwas passiert, nutze ich KAOSSILATOR und Monotron, denn die sind wirklich optimal. Superklein, Superklang und sehr spontan spielbar. Die Faszination bei Live-Musik ist doch, dass das Geschehen auf der Bühne nachvollziehbar ist. Daher inszeniere ich das Spielen auf dem KAOSSILATOR und dem Monotron auch gern, so wie ein Drummer auf das Crash-Becken drischt: Aktion und Sound bilden eine Einheit.“

Besonders kann Mijk van Dijk den Monotron als Filterbox empfehlen: „Das ist ja kein Geheimnis. Da klingt er richtig gut. Neulich habe ich ihn dank des eingebauten Lautsprechers im Hotel als eine Art Mini-PA mit Filterfunktion für meinen iPod genutzt. Neulich habe ich in einer Fachzeitschrift einen Tipp gelesen, wie man den Monotron mit CV-/Gate-Eingängen bestücken und so auch vom Computer steuern kann. Das möchte ich demnächst mal mit einem zweiten Monotron angehen, damit ich den kraftvollen Klang des Geräts auch im Studio nutzen kann.“