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Extras

Künstler

2014.12.02

Matthias Vogt > Motorcitysoul

Matthias Vogt

Matthias Vogt ist in vielen musikalischen Spielarten zu Hause – als DJ in den angesagtesten Clubs des Globus unterwegs und zusätzlich als Jazzmusiker weltweit anerkannt. Er ist Resident DJ im Cocoonclub Frankfurt und beschallte bereits Clubs wie „The End“ in London, „Club 11“ in Amsterdam, „Yello“ in Belfast, „Cielo“ New York oder das „Arma 17“ in Moskau. Außerdem spielte er z.B. in Japan, Spanien, Italien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Litauen oder in Australien. Zusammen mit seinem Studiopartner Christian „C-Rock“ Rindermann bildet er das Produktionsduo Motorcitysoul, die Releases bei Labels wie Freerange, Simple, Stir 15 oder Infracom vorweisen können. Gerade in seinen Produktionen kann Vogt dabei seine musikalische Stärke voll ausspielen. Davon profitierten bereits unterschiedlichste Artists wie Blaze, Dirt Crew, Jussi Pekka, Solomun & Stimming, Phonique oder Brett Johnson - die sich von Matthias Vogt & C-Rock einen Motorcitysoul Remix schneidern liessen. Auch für Cocoon Recordings war Vogt tätig - beim Motorcitysoul Remix für „Switch The Lights“ von Fuckaponydelic- der massiv in den Clubs rotierte. Aktuell produzierte Vogt einige Soloreleases - für das Chicagoer Label Large Records , das britische Label Urbantorque, das in Paris ansässige Komplex de Deep, außerdem für das New Yorker Imprint Saw Recordings der House Altmeister Satoshi Tomiie und Hector Romero. In seinem „anderen Leben“ ist Matthias Vogt studierter Jazzpianist. Aber das ist eine andere Geschichte... Nur so viel: Sechs Studioalben, Fernsehauftritte, Artikel in der Zeit und im Focus sprechen für sich.

Im Cocoon Club in Frankfurt ist er regelmäßig als DJ zu sehen, zusätzlich ist er seit vielen Jahren in diversen musikalischen Projekten als Keyboarder und Sänger unterwegs – so zum Beispiel beim Matthias Vogt Trio, bei Motorcitysoul und der Formation [re:jazz]. Im Interview erzählt er von seinen zahlreichen musikalischen Einflüssen, seiner vielfältigen Kreativität und von seinen aktuellen Projekten.

„Es gibt einfach viel Musik, die etwas in mir bewegt, aus unterschiedlichsten Genres...“

Matthias Vogt ist keiner, der es geradlinig mag. Sich in seiner Arbeit und seiner Musik auf eine einzige Richtung festzulegen, würde ihm wahrscheinlich eher schwerfallen. Nicht umsonst hat der gebürtige Rüsselsheimer gleich drei Jobs, arbeitet ebenso als DJ wie als Produzent und Musiker und lässt sich gerade musikalisch so gar nicht in eine spezielle Schublade stecken. Sein Weg zwischen so unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen wie Jazz, House und DJing war für ihn, wie er sagt, „eine Parallelentwicklung. Ich würde sogar behaupten, dass ich zuerst ein fertiger DJ war, dann erst ein gestandener Jazz-Musiker. Ich habe auch schon während meines Zivildienstes für Musikmagazine wie Network Press und Groove geschrieben. Das ging alles Hand in Hand. Es gibt einfach viel Musik, die etwas in mir bewegt, aus unterschiedlichsten Genres. Ich bin also generell offen, was Musik betrifft. Eine Nacht in einem House Club kann mich genauso kicken wie ein kleines Jazz-Konzert. Manchmal muss es auch James Taylor oder Debussy sein, die Liste meiner Lieblingsmusiker ist lang.“

„Es gibt einfach viel Musik, die etwas in mir bewegt, aus unterschiedlichsten Genres...“

Matthias Vogt ist keiner, der es geradlinig mag. Sich in seiner Arbeit und seiner Musik auf eine einzige Richtung festzulegen, würde ihm wahrscheinlich eher schwerfallen. Nicht umsonst hat der gebürtige Rüsselsheimer gleich drei Jobs, arbeitet ebenso als DJ wie als Produzent und Musiker und lässt sich gerade musikalisch so gar nicht in eine spezielle Schublade stecken. Sein Weg zwischen so unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen wie Jazz, House und DJing war für ihn, wie er sagt, „eine Parallelentwicklung. Ich würde sogar behaupten, dass ich zuerst ein fertiger DJ war, dann erst ein gestandener Jazz-Musiker. Ich habe auch schon während meines Zivildienstes für Musikmagazine wie Network Press und Groove geschrieben. Das ging alles Hand in Hand. Es gibt einfach viel Musik, die etwas in mir bewegt, aus unterschiedlichsten Genres. Ich bin also generell offen, was Musik betrifft. Eine Nacht in einem House Club kann mich genauso kicken wie ein kleines Jazz-Konzert. Manchmal muss es auch James Taylor oder Debussy sein, die Liste meiner Lieblingsmusiker ist lang.“

„Es ist sehr reizvoll, wenn man zum Beispiel beim Basteln eines Techno-Tracks wie ein Jazz-Musiker denkt...“

Ob ihm die Jazz-Szene, als deren Teil ihn sicher manche sehen mögen, solche musikalischen Ausflüge übel nehmen mag? – „Um völlig ehrlich zu sein: Erstens sehe ich mich nicht als Teil der Jazz-Szene. Und auch, wenn dem so wäre, es spräche wohl nicht gerade für eine Szene, wenn die einem so etwas übel nähme … Jazz ist ja per se nicht puristisch, Jazz ist offen! Ich finde dieses „Reine-Lehre-Denken“ beim Jazz geradezu absurd! Leider ist es aber schon so, dass innerhalb der House- und Techno-Welt meine Arbeit als Jazz-Musiker kaum wahrgenommen wird – und umgekehrt. Da ist es für mich selber wichtig, nicht in Schubladen zu denken, sonst wäre ein Projekt wie [re:jazz], das eben beide Welten verbindet und zusammen denkt, auch gar nicht möglich gewesen.“ Aus kreativer Sicht sind für ihn deshalb die Unterschiede zwischen den verschiedenen Stilen und musikalischen Ausdrucksformen nicht bedeutsam, ganz im Gegenteil: „Wichtig sind die Gemeinsamkeiten. Es ist sehr reizvoll, wenn man zum Beispiel beim Basteln eines Techno-Tracks wie ein Jazz-Musiker denkt oder ein Jazz-Stück wie „The Fifth Day“ vom letzten Vogt-Trio-Album wie einen Track denkt.“

Auch in Sachen Remixing, dem er sich meist gemeinsam mit seinem Studiopartner C-Rock als Motorcitysoul widmet, findet Vogt es wichtig, „kein Schema F“ zu haben: „Wir haben schon mehr als 30 Remixe veröffentlicht für Leute wie Blaze, Brett Johnson, Solomun & Stimming….Das Remixformat ist super interessant für mich, ich liebe das.“ Die besten Remixe werden ab Ende Mai bei Stir 15 als Compilation „Motorcitysouled“ erscheinen. Begleitend soll es eine kleine Clubtour geben mit Gigs in London, Berlin, München und natürlich auch in Frankfurt. Seine Herangehensweise ist auch dabei immer wieder anders: „Immer neu starten. Neue Drumsounds, mal viel vom Original verwenden, mal wenig. Mal das Ding auf den Kopf stellen, mal einfach einen Gang zulegen oder zwei Gänge runterschalten. Das passiert sehr aus dem Bauch heraus, und viel hängt natürlich vom Ausgangsmaterial ab.“

Die Vielfältigkeit, die sich durch sein gesamtes Schaffen zieht, war auch bei der Produktion von „Electrified“, dem aktuellen Album von [re:jazz] natürlich ein Muss: „Das Schöne an diesem Album: Ich habe nichts gemacht – ich habe machen lassen! Das sind alles [re:jazz]- Stücke, die von Produzenten aus aller Welt geremixt wurden. Die unterschiedlichsten Stile kommen da zusammen, House, Hip Hop, Nu Jazz, Downbeat, Reggae … Da hat sich einiges angesammelt nach vier Studioalben. Zum Teil sind die Mixe schon auf Vinyl-Maxis erschienen, andere sind exklusiv für „Electrified“ angefertigt worden. Wir kommen dann live wieder ins Spiel, weil wir uns vorgenommen haben, den Ball, den uns die Remixer zugespielt haben, aufzunehmen. Wir spinnen den Faden weiter und spielen erstmals „plugged“. “Aktuell machen wir gerade ein klein wenig Pause bei dem Projekt, um dann mit frischem Elan ans neue Album zu gehen, das 2012 zum 10 jährigen Jubiläum von [re:jazz] erscheinen soll."

„Ich finde super, dass man sowohl einen veritablen Rhodes-Sound als auch einen klasse Wurlitzer-Sound erzielt...“

Die Pause nutz Vogt, um seinen Solo-Pfaden mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Hier ist vor allem die Veröffentlichung der EP „The Essence“ auf dem legendären Chicagoer Label Large zu nennen. Auch das „Matthias Vogt Trio“ geht im April wieder ins Studio, um einen exklusiven Track für das „talk talk tribute“-Album aufzunehmen. Auf der [re:jazz]-Tour hatte Vogt einen neuen Begleiter dabei: das Stage Vintage Piano SV-1 von KORG. „Das habe ich ganz frisch für die Tour bekommen. Bislang bedeutete [re:jazz] live für mich Flügel spielen. Das schränkte uns natürlich ein, was die Auswahl der Konzert- Locations betrifft. Jetzt waren wir da freier, und konnten auch in Clubs spielen, die uns bislang noch nicht veranstalten konnten.“ Auch am SV-1 begeistert Vogt dabei vor allem die Tatsache, dass es sich auf unterschiedlichste Weise einsetzen lässt: „Ich finde super, dass man sowohl einen veritablen Rhodes-Sound als auch einen klasse Wurlitzer- Sound erzielt. Hätte ich ein Vintage-Instrument mitgeschleppt – im Falle des Rhodes muss man ja unbedingt von Schleppen sprechen– hätte ich mich da entscheiden müssen. Plus: Ich habe nicht die Qual der Wahl, was einen Amp betrifft! Also außerdem doppelt gut für den Rücken.“ Mit den Presets arbeitet Vogt dabei, wie er sagt, „als Ausgangsbasis. Natürlich mit kleinen Variationen.“