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Extras

Künstler

2014.09.05

T.Raumschmiere

Lustig und skuril klingt sein Künstlername, doch man würde T.Raumschmiere nicht gerecht, würde man ihn nur auf diesen reduzieren.

Begonnen hat alles 1990 in einer Punkrockband, in der T.Raumschmiere kurz als Gitarrist und dann als Trommler spielte. Mitte der 1990er Jahre wollte er Experimente in Sachen Sound unternehmen und da sah er bei seinen Punk-Kollegen nur wenige Möglichkeiten, das umzusetzen. So kaufte er sich einen Drumcomputer und T.Raumschmiere war geboren. „Es war damals für mich klar, dass ich keine Shalala-Fahrstuhlmusik machen will.“ erzählt er. „Die Grundidee war also, weiterhin Punkrock zu machen, nur eben mit anderen Mitteln und extrem groovy.“

So entstanden im Laufe der Zeit Songs, die nur auf den ersten Blick monoton klingen. Knarzige Bässe und holprige Beats sind die Energiespender, die den Körper auf die Tanzfläche treiben. Beim wiederholten Hören fallen einem jedoch die kleinen Details auf, die mal im Hintergrund, mal vordergründig das energiegeladene Einerlei aufbrechen und dem Ohr Anhaltspunkte zum Verweilen geben. Nur ein  Knistern oder ein Knacksen, das sind die kleinen Klangbausteine, die laut T.Raumschmiere „Energie für den Geist und für die Seele geben“. Er meint lachend: „Das hört sich zwar hippimäßig an, aber das ist es, was mir meine Musik gibt und was sie für mich so besonders macht.“

Warum eigentlich der Name?

Und weil die Frage doch immer wieder auftaucht, erklärt T.Raumschmiere die Herkunft seines Namens: „Es gibt eine Geschichte von William S. Burroughs, die heißt „die traumschmiere“. Die hatte ich zufällig gerade gelesen, als ich auf der Suche nach einem Projektnamen war. Also hab ich den Punkt zwischen T und R gesetzt, damit das aussieht wie ein Name. Ich werde aber auch regelmäßig mit Thomas, Tom oder sonstigen Namen, die mit T beginnen, angesprochen. Wenn die Leute (vor allem außerhalb Deutschlands) fragen, wofür das T steht, dann sag ich immer: Für Marco“.

Mit dem aktuellen Album „Random Noize Sessions Vol. 1“ , erschienen auf Shitkatapult hat T.Raumschmiere sein insgesamt fünftes Werk abgeliefert. Neben den etwa 100 Live-Auftritten pro Jahr ist er auch noch mit seiner Punkrock-Band „The Crack Whore Society“ aktiv und hat mit ihnen ein neues Album produziert, auf dem er live trommelt. Zum anderen hat er mit Ulli Bomans ein gemeinsames Projekt namens „Shrubbn!!“ wiederbelebt, bei dem sehr rohe, maschinelle Tanzmusik produziert wird.

One-man-Show

In Sachen T.Raumschmiere ist er jedoch ein Einzelkämpfer und auch wenn er für Aufnahmen schon mal ein paar Musiker zum Einspielen ins Studio holt, ist er mit seinem Label Shitkatapult und seinem Musikverlag Random Noize Musick Komponist, Produzent, Sänger, Keyboarder, Präsident und PR-Beauftragter in Personalunion.

In Sachen Instrument ist T.Raumschmiere ein KORG-Fan. Neben dem micro X setzt er auf ein KAOSS Pad und sein Bassist spielt mit einem KORG G5 Bass-Synth. „Das ist ein Hammerteil, das leider immer schwerer zu bekommen ist“ erzählt T.Raumschmiere. 
Bei den Live-Auftritten kommt ein KORG D888 zum Einsatz, der Backing-Spuren abspielt. Auch im Studio sind viele KORG Geräte im Einsatz, wie zum Beispiel ein älterer Micro Synthesizer und einige Effekte. Auch ein microKORG, ein microKONTROL, natürlich das KAOSS Pad, ToneWorks G5, der microX, der D888 und ein DT-10 sind dort anzutreffen.

T.Raumschmiere schätzt an seinen Instrumenten den schnellen Zugriff, der es ihm erlaubt, viele Parameter ganz unkompliziert und schnell verändern zu können. „In Live-Situationen finde ich das sehr praktisch und ich habe so ein breites Spektrum an musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung“ berichtet er und fährt fort: „Ich mag es, wenn Geräte multifunktional, klein und robust sind. Das ist sowohl beim microX als auch beim KAOSS Pad der Fall. Es sind einfach Spitzenmaschinen, die zuverlässig arbeiten. Vor allem das KAOSS Pad möchte ich nie mehr missen.

Komponieren

Songs entstehen bei T.Raumschmiere sehr unterschiedlich. Bei ihm kommt es immer darauf an, wo die Idee entsteht. „Auf der Toilette kann man gut Schlagzeug spielen und sich Beats ausdenken. Beim Spazieren kann man gut über Texte nachdenken und im Studio entstehen Songs oft um Sounds, die beim Experimentieren entstehen. Meistens entwerfe ich dann eine Skizze am Laptop und überlege mir anschließend, wie ich die umsetzen will.“