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Extras

Künstler

2014.06.07

Michael Dörfler > Thomas D

Mehr als nur Musik

Michael Dörfler über seine Arbeit als Produzent, Gitarrist und Keyboarder bei Thomas D

Unter dem Pseudonym „Tripbox“ macht er Remixes und eigene Tracks, mit „Team Legat“ hat er gerade ein Album fertig stellt. Zu den aufregendsten Projekten Michael Dörflers zählt aktuell aber die Arbeit als Produzent, Gitarrist und Keyboarder von Thomas D., mit dem er im Frühjahr 2007 den ersten gemeinsamen Song „Get on Board“ aufnahm und 2008 mehrere Konzerte gab – ein „besonderes Erlebnis“, wie er sagt, „menschlich und musikalisch“.

Sein erstes Kinderschlagzeug verarbeitet er mit vier Jahren zu Kleinholz, mit zehn steht der Wiener bereits mit Gitarre und der lokalen Schulband auf der Bühne. Seither ist eine Menge passiert im Leben des 37-Jährigen: Der Ausbildung zum Tontechniker und der dreijährigen Leitung des SAE-Instituts in Wien folgen die Gründung der Arbeitsplattform „Tripbox“ und diverse musikalische Projekte, Dörfler arbeitet mit zahlreichen Künstlern als Sounddesigner, Tontechniker und Produzent (Georg Danzer, Rainhard Fendrich, Willi Resetarits, Sabian Hank,...) und steht als Live-Electronics-Artist mit „Team Legat“, „Zabine“, „Niddl“ und Monika Ballwein und der electronic Bigband „Hmzz“ auf der Bühne. Aus der engen Freundschaft mit den Bewohnern des „M.A.R.S.“, der von Fanta4-Rapper Thomas D. gegründeten Künstlerkommune bei Köln, entstehen diverse Songs, darunter „Aber Nice“.

Menschlich und musikalisch auf einer Wellenlänge

Anfang 2007 schließlich mündet der Kontakt mit Thomas D in eine intensivere musikalische Zusammenarbeit – Ergebnis: acht neue Songs für das Album „Kennzeichen D“, das im September 2008 erschien. Seine Rolle beim gemeinsamen Projekt sieht Dörfler als „Personalunion aus Produzent, Komponist, Engineer usw.“
Meistens, erzählt er, rede er mit Thomas D über einen Gedanken oder ein bestimmtes Thema. Er selbst versuche dann, das Ganze „in eine erste musikalische Skizze“ zu bringen: „Wenn Thomas dann was dazu einfällt, hat er auch meist schnell eine Strophe und einen Chorus, den wir dann mal demomäßig aufnehmen. Damit kann ich weiterarbeiten und so geht es hin und her.“
Was dabei herauskommt, ist, wie er sagt, „mehr als nur Musik für mich. Thomas hat was zu sagen. Und er lebt das auch, wovon er spricht. Als Ausdrucksform dafür hat er sich eben die Musik ausgesucht.“ Die Arbeit mit Thomas schätzt Dörfler, weil sie „motiviert und fordert“. Das sei, findet er, „das Angenehmste, was einem als Produzent passieren kann, wenn man eher damit beschäftigt ist, die vielen Ideen zu sortieren und gut darzustellen, als wenn man versuchen muss, dem Künstler irgendetwas Besonderes zu entlocken.“
Auch menschlich stimmt es zwischen Thomas D und seiner Live-Band: „Thomas fährt auf Tour im selben Bus wie die Band, Backstage ist seine Garderobe immer Treffpunkt für die komplette Band. Für Thomas ist das Bandfeeling enorm wichtig. Wenn man uns live sieht, merkt man das auch recht deutlich, denke ich. Da hat jeder auf der Bühne seinen Spaß.“

Mit M3 Xpanded und Radias auf die Thomas D-Tour

Beim Sound setzt Dörfler ganz auf die M3 Workstation und den Radias von KORG. Die, erzählt er, habe er sich extra für die Thomas D-Tour angeschafft. Inzwischen ist er von beiden so überzeugt, dass sie „schon einen festen Platz bei mir im Studio“ haben. „Beim M3 steh ich drauf, dass die Soundauswahl sehr komplett ist und ich bis jetzt das Handbuch noch nicht gebraucht habe. Der Radias ist einfach ein gut klingender, flexibler und leistungsfähiger Synth mit vielen Realtime-Controls. Macht einfach Spaß ...“ Da er bei den Songs, so Dörfler, „fast immer ein komplettes Bild im Kopf“ habe, müsse er bei der Sound-Auswahl dann „nur mehr die Sounds suchen, die dieses Bild nicht zerstören. Wie einige andere Leute verbinde ich mit gewissen Sounds und Frequenzen bestimmte Farben und Materialien.“ Regelmäßiges Üben steht bei Dörfler trotz aller Professionalität auch weiter regelmäßig auf dem Programm: „Derzeit bastel ich mir gerne irgendeinen Beat, zu dem ich dann spiele. In regelmäßigen Abständen setzt dann der Beat für ein paar Takte aus und ich versuche, die Time und das Feeling genau zu halten, bis der Beat wieder einsetzt. Das verbessert das Timing und den inneren Puls.“ Außer Üben steht vor den nächsten Konzerten aber noch ein anderer Termin auf dem Programm: „Wenns mit Live-Gigs wieder losgeht, muss ich mir wohl unbedingt einen zweiten M3 holen.“