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Künstler

2014.12.23

Daniel Schild

VIELFÄLTIG VORWÄRTS
FÜR EINEN ECHTEN VOLLBLUT-DRUMMER WIE DANIEL SCHILD KANN DAS MUSIKER-LEBEN NICHT BUNT GENUG SEIN: BEREITS VOR SEINEM SCHULABSCHLUSS SPIELTE DER INZWISCHEN 30-JÄRIGE IN 20 BANDS, UND AUCH HEUTE FASZINIERT IHN AN MUSIK VOR ALLEM DIE VIELFALT DER MÖGLICHKEITEN: AKTUELL TROMMELT ER UNTER ANDEREM BEI DER PROGRESSIVEN METAL-BAND SONS OF SEASONS, AUF WELTWEITEN AUFTRITTEN MIT DEM PERSISCHEN SÄNGER AFSHIN UND IM MUSICAL CABARET IN FRANKFURT.

Drummer Daniel Schild sammelte schon früh Erfahrungen in diversen Musikprojekten

Seine musikalische Karriere startete für einen Drummer eher ungewöhnlich – auf einem Handzuginstrument nämlich. Dabei hätte Daniel Schild schon damals, mit zehn, eigentlich viel lieber getrommelt. Nur gab es in seiner kleinen hessischen Heimatstadt Alsfeld eben keinen Drum-Lehrer. Schild trug es mit Fassung und ließ sich, wie er erzählt, von einem Freund fürs Erste „zu gemeinsamen Akkordeon-Stunden überreden“. Zwei Jahre, sagt er, habe er das auch „ganz gerne gemacht“. Als die städtische Musikschule dann aber 1992 Schlagzeug-Unterricht ins Programm aufnahm, gab es für Schild kein Halten mehr. „Seitdem hat mich das Trommeln nicht mehr losgelassen.“

„ALLES GESPIELT UND AUSPROBIERT,  WAS MIR UNTER DIE STÖCKE KAM“

Die Wavedrum ist fester Bestandteil des Live-Setups von Daniel Schild beim Paul Simpson Projekt.

Von da an ging es in rasantem Tempo auf eine bunte Reise durch Musik-Projekte in allen denkbaren Variationen – vom klassischen Percussion-Ensemble der Musikschule über die erste Schülerband, Serenade, bis zum Einsatz als Schlagzeuger bei der Ska- und Reggae-Band Telly Skavallas und dem Eintritt in das Trommler-Corps der Feuerwehr Alsfeld: „In der Zeit habe ich einfach alles gespielt und ausprobiert, was mir unter die Stöcke kam. “Schlecht gefahren ist er mit dieser Strategie nicht. Denn in seinen zahlreichen Projekten sammelte Schild auch eine riesige Fülle unterschiedlicher Erfahrungen: „Mit der Ska-Band haben wir damals schon ordentlich Gigs gehabt. Dort konnte ich sehr viel Live-Erfahrung sammeln und habe gelernt, wie man eine 12-Mann-Band zusammenhält. Und das war nicht immer einfach … Das Trommler- Corps hat mir in Sachen Rudiments und Technik sehr viel abverlangt.“ Gerade das Auswendiglernen ungezählter Etüden beim Trommler-Corps, mit dem er durch ganz Europa reiste, habe ihn, so Schild, „nicht selten verzweifeln lassen. Trotz allem war es aber eine super Schule, die sich bis heute auswirkt.“

Klar, dass das Trommeln bei so viel Spaß an der Materie auf Dauer nicht nur ein Hobby bleiben konnte: 2001 schrieb sich Schild am „Drummer‘s Institute“ in Düsseldorf fürs Vollzeitstudium ein, das er 2002 mit Auszeichnung abschloss, bevor er im Herbst desselben Jahres an die Musikhochschule Mannheim für Jazz- und Popularmusik wechselte. Große Projekte folgten von da an Schlag auf Schlag, darunter die Arbeit mit Sons of Seasons, Afshin und im Musical Cabaret in Frankfurt, die Gründung der Jazz-Combos Ejazzolation und Jazz Mile und zahlreiche weitere. Jedes einzelne davon bringt für Schild seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich: „Bei Cabaret musste ich besonders an der Kontinuität meines Spielens arbeiten“, erzählt er. Bei Sons of Seasons brachten ihn beispielsweise „ungerade Metren und nicht selten ordentlich schnelle und komplexe Bassdrum- und Fill-In-Patterns“ gelegentlich an seine Grenzen. „Mit dem Ethno-Pop-Projekt Afshin bestehen die Herausforderungen in der Arbeit mit Sequenzern, Light Show und großen Bühnen. Das braucht live immer sehr viel Konzentration und gutes Timing.“ Die weltweiten Auftritte mit bis zu 15.000 Besuchern seien „ein ganz anderes Arbeiten als auf einer Club-Bühne. Da musst du deine Spielweise und die Hörgewohnheiten richtig umstellen, um mit dem meistens recht indirekten Sound umgehen zu können.“

KORG WAVEDRUM:„UNGLAUBLICH REALISTISCHE SOUNDS“

2009 entdeckte Schild dann auch die KORG Wavedrum für sich, die er aktuell bei seinen Gigs mit dem Paul Simpson Projekt einsetzt. Begeistert haben ihn an KORGs neuestem Dynamic Percussion Synthesizer vor allem die „unglaublich realistischen Sounds“, durch die ihm, wie er sagt, „langes Soundchecken und Schleppen von Instrumenten“ erspart blieben. „Neben traditionellen Percussion-Sounds aus der ganzen Welt verfügt sie auch über sehr abgefahrene Sounds für den Elektronik-Bereich.“ Damit experimentiere er derzeit auch im Rahmen seines Elektronik-Trios Mondoshiva.

Gerade das „Fell“ der Wavedrum hat Schild dabei nachhaltig beeindruckt: „Sehr realistisch! Es reagiert auf jede noch so kleine Veränderung in der Spielweise.“ Die Möglichkeit die Spannung über Spannschrauben zu variieren, und die Größe von 10“ mache die Wavedrum außerdem „sehr angenehm zu spielen, was die Schlagfläche angeht. Kein Vergleich zu herkömmlichen Gummipads anderer Drum- und Percussion-Pads, die meist eine rechteckige Form in kleiner Größe haben.“ Insgesamt, sagt Schild, reagiere die Wavedrum „nahezu wie eine echte Trommel mit all ihren Facetten und Feinheiten in Sachen Ansprechverhalten, Dynamik und Spielgefühl – eigentlich all das, was ich bei bisherigen Pads und deren Samplingrate vermisst habe. “Kein Wunder also, dass Schild das Multitalent von KORG künftig auch bei seiner Arbeit mit Afshin einsetzen will. Und auch im Studio, sagt er, werde sie ihm „immer ein treuer Begleiter“ sein. Ergänzt werden könnte bei der Wavedrum, wie er findet, vielleicht noch eine interne Looping-Möglichkeit. Ansonsten, sagt er grinsend, biete sie eigentlich nur einen einzigen Nachteil: „Dass sie wirklich süchtig macht.“

Fünf TIPPS für die KORG WAVEDRUM:

1. Um beim Spielen mit den Händen auch einen guten Sound mit dem Metallrand zu erzielen, probiert einmal Ringe oder auch Fingerhüte aus. Dadurch könnt ihr recht abgefahrene Effekte erzielen.

2. Spielt die WAVEDRUM mit Sticks und Schlägel aller Art: HotRods, Mallets, etc. Sehr Interessant sind Jungle Sticks oder Shaker Eggs anstelle der Hände oder Sticks. Durch den Tonabnehmer werden auch die Shaker-Sounds mit verstärkt.

3. Probiert anstelle von 'schlagen' mal 'wischen' oder 'kratzen' aus. Dank der sensiblen Ansprache des Fells entstehen durch das Wischen mit Plastik- oder Metall-Brushes sehr coole, weichere Klangfarben.

4. Nicht vergessen: Durch Drücken des Fells könnt ihr wie bei einer ‚echten' Trommel die Tonhöhe beeinflussen. Bei einigen Sounds habt ihr dadurch sogar noch eine weitere Effekt-Ebene (z.B. Einblenden von Rauschen, Space-Sounds etc.).

5. Für Solo-Performances empfehle ich euch mal mit einem ‚Live-Loop'-Gerät wie dem Kaoss Pad 3 zu arbeiten. Damit könnt ihr euch eure eigene Begleitung in Echtzeit sammeln und dazu solieren oder eure Grooves noch weiter ausbauen.




Viel Spaß beim Ausprobieren.
Euer Daniel Schild