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Extras

Künstler

2014.10.17

Michael Bearden

Eine lebenslange Reise durch die Musik...  
Michael Bearden ist ein brillanter Künstler, der dank vielfältiger musikalischer Talente und Stile pausenlos mit echten Giganten der Popmusik zusammenarbeitet. Er hat als musikalischer Direktor, Keyboarder, Arrangeur oder Komponist für Superstars wie Michael Jackson, Madonna, Rod Stewart, Sting, Carlos Santana, Whitney Houston, Lionel Richie, Roberta Flack, Christina Aguilera, Destiny’s Child, Queen, Stevie Wonder, Elton John, Aretha Franklin und Ray Charles wichtige kreative Beiträge geleistet.

Mr. Bearden hat auch eine Reihe von Filmusiken geschrieben und war als musikalischer Direktor, Supervisor, Komponist und Koproduzent für den Film „This Is It“ über die letzten Tage der Pop-Ikone Michael Jackson tätig. Daneben wird er häufig von Bandleader Paul Shaffer (The Late Show mit David Letterman) als Hauptvertretung für die CBS-Sendung engagiert. Er war auch musikalischer Direktor von Lopez Tonight bei TBS.

Michael ist Hauptkeyboarder bei den TV-Sendungen „Kennedy Center Honors“ und „Christmas in Washington“ und ist mit vielen anderen hochkarätigen Stars beim Lincoln Memorial Concert zur Amtseinführung Präsident Obamas aufgetreten. Michael ist momentan auch Mitglied des Kuratoriums der Recording Academy von Los Angeles und ein „Global Goodwill Ambassador“ der Vereinten Nationen.

"Meine lebenslange Reise durch die Musik begann in dem Moment, als ich den ersten Ton hörte."

Kürzlich konnte sich KORG USA mit Michael über seine neuesten Projekte und weitere interessante Themen unterhalten...

„Wie hat deine Reise durch die Musik begonnen?“

„Das werde ich sehr oft gefragt und man kann es tatsächlich am treffendsten als Reise bezeichnen. Die Antwort ist ziemlich einfach: Meine lebenslange Reise durch die Musik begann in dem Moment, als ich den ersten Ton hörte. Meine früheste Erinnerung ist die Musik von Aretha Franklin. Unser Babysitter spielte ständig ihre Platten und sobald ich Arethas Stimme erkannte, wurde ich immer ganz still, um zuzuhören. Zu Hause lief ständig Musik – bei den Parties meiner Eltern, beim Hausputz am Wochenende, beim Grillen im Sommer usw. Mit dem Klavierspielen begann ich ziemlich früh als Fünfjähriger. Meine Patentante war meine erste Lehrerin. Von ihr lernte ich die Grundlagen und aus dem Radio neben dem Piano hörte ich mir die komplexeren Sachen heraus. Seitdem ging’s immer weiter. Ich bin immer noch auf der Reise.“



„Du warst als musikalischer Direktor/Keyboarder/Arrangeur/Komponist für viele ikonische Künstler tätig und hast vielfältige Erfahrungen gesammelt. Kannst du jungen Musikern einen Rat für ihre Entwicklung geben?“

„Das kam mir kürzlich auch in den Sinn, als ich bei einer großen Show im brandneuen Smith Center in Las Vegas auftrat. Es war das erste Event in dieser spektakulären neuen Anlage und das Konzert wird noch in diesem Jahr gesendet. Es waren Künstler aus allen Genres eingeladen, unter anderen auch die Country-Ikonen Willie Nelson, Merle Haggard und Emmy Lou Harris. Die Zusammenarbeit war sehr spannend. Das sind alles so extrem talentierte und nette Leute. Ich erinnerte mich während der Proben oft an die langen Fahrten von Chicago in die Südstaaten, um meine Großmutter zu besuchen. Wenn man sich damals von den Großstädten weg aufs Land bewegte, konnte man nur noch auf Mittelwelle ein klares Radiosignal empfangen. Und diese Stationen sendeten meistens nur Country & Western-Musik. Auch schon damals als Kind hörte ich mir alles ohne Vorurteile an. Für mich ist das alles Musik. Wenn sie dich bewegt, ist sie gut. Ich konnte nicht ahnen, dass ich einmal mit den renommiertesten Künstlern dieses Genres auftreten würde. Deshalb würde ich aufstrebenden Musikern raten: Hört euch ALLES an! Ich höre mir grundsätzlich jeden Tag etwas an, das ich vorher noch nie gehört habe. Hören, hören und nochmals hören. Erkenne das Wesentliche der Musik, während du zuhörst. Sei authentisch bei der Ausführung der Musikstile. Je mehr du über die verschiedenen Genres weißt, desto mehr Arbeit wirst du haben. Und desto besser kannst du deinen eigenen Stil entfalten und vielleicht sogar Elemente der verschiedenen Genres in deine Kunst integrieren. Wer wie ich ein Chamäleon ist, kann sehr lange in der Musikbranche arbeiten.“
„Die Musik muss ein gutes Gefühl vermitteln."

„Ein sehr guter Tipp! Du warst musikalischer Direktor, Supervisor, Komponist und Koproduzent für Michael Jacksons “This Is It“. Kannst du beschreiben, wie du die Hits des King of Pop aus mehreren Jahrzehnten aufgefrischt hast? Hast du manchen einen anderen Touch gegeben?“

„Wenn ich mit einem Künstler arbeite, lerne ich generell zuerst das Original des Songs. Das kann ich nicht oft genug wiederholen. Lerne zuerst das Original, bevor du überhaupt daran denkst, ihm einen anderen Touch zu geben! Michael Jackson kannte seine Musik in- und auswendig, sogar die einzelnen Tempi. Er wollte hören, was er so gut kannte. Nachdem ich sicher sein konnte, dass die Band das Original beherrschte, fragte ich Michael Jackson nach seiner Meinung. Beim Zuhören erklärte er mir immer, was ihm gefiel und was nicht. Und erst nachdem Michael und ich komplett zufrieden waren, begann ich, über ein modernes Arrangment oder einen anderen Touch für den Song nachzudenken. Michael Jackson wollte die Dinge grundsätzlich einfach halten. Ich glaube, das ist das Geheimnis und ein oft übersehener Aspekt seiner genialen Fähigkeiten. Er konnte komplexe Songs mit komplizierten Akkordstrukturen, Rhythmen und sogar Melodien einfach erscheinen lassen. Das Publikum sollte mitsummen und mitsingen können. Er sagte mir oft: “Wenn man nicht mitsummen kann, ist es zu kompliziert.“ Also behielt ich die Einfachheit bei. Meine musikalischen Beiträge orientieren sich immer am Gefühl. Die Musik muss ein gutes Gefühl vermitteln. So entwickelte sich zwischen uns eine Art kreativer Wettstreit um Tempi und Arrangements. Als wir dann mit der Stilistik und Arbeitsauffassung des anderen immer vertrauter wurden, ließ mich Michael ziemlich selbständig mit seiner Musik umgehen… aber nur weil er wusste, dass ich das Original immer respektieren würde. Eine derartige Wertschätzung und Achtung meiner Arbeit von einem Künstler wie Michael Jackson werde ich mein Leben lang nicht vergessen.“

„Das ist großartig. Kannst du dich an besondere Erlebnisse im Verlauf der Produktion erinnern?“

„Das ist schon seltsam. Seit der Premiere im Nokia [Theater in LA] vor einigen Jahren habe ich mir die Produktion nicht mehr angesehen. Das ist wahrscheinlich meine Art, mit dem Verlust umzugehen. Zudem kenne ich jedes einzelne Bild dieses Films, da wir uns in der Produktionsphase alles wieder und wieder angesehen haben. Die Dinge, an die ich mich erinnere, haben mit der Musik oder dem Film als solchem nichts zu tun. An einem Tag haben wir uns beispielsweise für die Szene des Films versammelt, in der wir alle im Kreis stehen und Michael Jackson sagt: „Wir sind eine Familie“. Ursprünglich stand ich neben Michael Jackson und hielt seine Hand. Wir wollten gerade mit dem „Pep Talk“ zur Selbstmotivation beginnen, als er fragte: „Wo ist die Crew? Wir können erst anfangen, wenn alle Leute aus allen Abteilungen im Kreis stehen.“ Ich wollte mich gerade auf den Weg machen, um alle herbeizurufen, als er sagte: „Nein, bleib hier! Wir machen den Kreis einfach größer, wenn sie kommen! „ Ich erinnere mich, dass er einfach meine Hand nicht loslassen wollte. Also blieben wir da stehen und hielten uns an den Händen, bis alle anderen da waren. Als Kenny kam, rückte ich ein Stück weiter, aber das ist für mich eines der bemerkenswerten Erlebnisse dieser Produktion.



„Was gibt es Neues bei dir? Hast du Projekte in Arbeit, auf die wir ein Auge/Ohr haben sollten?“ 

„Wow! Ich habe ständig viele Dinge am laufen. Ich habe wirklich Glück. Über manches kann ich noch gar nicht sprechen, sorry. Aber besonders stolz bin ich auf das Album, das ich mit meiner Band The Ese Vatos aufgenommen habe. Das solltest du dir unbedingt anhören. Und ich produziere unbekannte und etablierte Künstler. Ich bin der musikalische Direktor/Produzent einer neuen TV-Show, die noch in diesem Jahr ausgestrahlt wird. Du wirst Michael Bearden & The Ese Vatos zusammen wieder im Fernsehen erleben können. Dann gibt es außer der Musik noch etwas völlig anderes: Ich bin jetzt ein „Global Goodwill Ambassador“ für die Vereinten Nationen. Ich bin einfach überall!“
"Der KRONOS ist eine ernsthafte Workstation für Musiker, die mit ihrer Musik ernst genommen werden möchten.„"
„Lass uns kurz über dein Equipment reden. Du benutzt seit vielen Jahren KORG Synthesizer und Workstations und spielst jetzt einen KRONOS . Was sind deine liebsten Features?“

„Ich liebe KORG-Equipment und verwende es seit ewigen Zeiten. Der KRONOS ist gespickt mit Goodies und sollte eigentlich nicht nur für ein Feature gelobt werden. Aus irgendeinem Grund arbeite ich oft im Combinations-Modus. “Lake of Souls” liebe ich besonders… das ist glaube ich Nr. 16. Da bleibe ich immer hängen und werde kreativ. Das ist stark. Ich liebe auch die E-Pianosounds, besonders “Herbies Butterfly EP” und Richard Tees „Phaser Vibe“. Beide Musiker haben mich in meiner Jugend gefördert. Ich habe den KRONOS kürzlich in einigen Produktionen eingesetzt und alle im Studio fragten mich, was in aller Welt das für ein Synth ist! Er lässt sich sehr fett aufnehmen und auch in Echtzeit manipulieren, falls nötig. Ich liebe den Touchscreen Vibe und die modularen Kabelverbindungen. Sogar die Wavestation Retrosounds sind cool! Das ist ein großartiger Allround-Synth. Ich konnte noch gar nicht alles ausprobieren. So unendlich viele Möglichkeiten … fantastisch!“



„Danke, Michael! Was unterscheidet den KRONOS deiner Meinung nach von anderen Workstations am Markt?“

„Heutzutage sind sich Workstations sehr ähnlich. Aber der KRONOS unterscheidet sich allein schon durch seine Sounds. Dass er gut aussieht und sich großartig spielen lässt, ist sicherlich kein Nachteil. Die Effekte sind ziemlich gut und die Regler und Fader sind ergonomisch und intuitiv. Es ist eine gelungene Mischung von bewährter Synthesetechnologie und modernem Ansatz. Und er ist leicht zu spielen. Dieses Keyboard ist die ideale Wahl für ernsthafte Keyboarder.“



„Möchtest du einige deiner Programmier- oder Aufnahmetipps und Geheimnisse mit uns teilen?“

„Niemals! Ich teile meine Geheimnisse mit niemandem. [lacht] Aber ich habe auch eigentlich keine. Ich behandle Keyboards wie jedes andere akustische Instrument. Ich nutze sie als Flächen und Klangfarben wie ein Künstler seine Farbpalette. Die Maschinen kontrollieren nicht uns, sondern wir kontrollieren sie. Und wenn ein Werkssound bei der Aufnahme gut funktioniert, verwende ich ihn. Wenn ich einen Streicherklang wie einen Leadsound mit Glissando spielen muss, dann mach ich es. Oder wenn ich die Attack eines Drumsounds entfernen muss, um ihn als Basslinie zu spielen, dann mach ich das auch. Benutze deine Fantasie. Das war mal ziemlich angesagt!“ [lacht]



„Setzt du auch noch andere KORG-Produkte im Studio oder auf der Bühne ein?“

„Mit Michael Jackson habe ich auch einen M3 gespielt und wir sind dicke Freunde geworden. Auch Michael Jackson liebte den M3 Sound. Ich benutze immer noch meinen microKORG XL und streue sogar manchmal Triton-Sachen ein. Das sind alles gute Geräte.“



„Möchtest du uns noch etwas erzählen?“

„Neben meiner normalen Arbeit, wie Newcomer und etablierte Künstler produzieren, Filmmusiken schreiben usw., habe ich mit meiner Band Michael Bearden & The Ese Vatos (von Lopez Tonight) ein sehr schönes Album aufgenommen, das wir hoffentlich noch in diesem Jahr veröffentlichen werden. Ich bin auch Mitglied einer großartigen Stiftung namens „The Believe Foundation”, mit der ich eine Schule aufbaue, die im Herbst 2013 eröffnet werden soll. Sie heißt LASAE, liegt im südlichen Zentrum von Los Angeles und wird eine Art Kunstschule werden. Übrigens die erste ihrer Art in dieser Gegend. Kürzlich wurde ich zu einem „Global Goodwill Ambassador” der Vereinten Nationen ernannt, was ich sehr ernst nehme. Das ist eine große Sache. Nach der Arbeit mit Michael Jackson habe ich mich darauf konzentriert, den Menschen mit meiner Musik positive Impulse zu geben. Im Rahmen der UN kann ich das jetzt weltweit vermitteln. Für mich ist das ganz natürlich. Ich spiele KORG Keyboards seit mehr als zwei Jahrzehnten. Warum? Weil sie einfach großartige Keyboards bauen! So einfach ist das für mich. Der KRONOS ist eine ernsthafte Workstation für Musiker, die mit ihrer Musik ernst genommen werden möchten.“



„Danke, Michael!
Wir wünschen dir für alle deine Projekte alles Gute.“

Produktinformationen

KRONOS

MUSIC WORKSTATION

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