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Extras

Künstler

2014.07.07

Pat Mastelotto

Pat Mastelotto machte sich in den 1970er Jahren in Los Angeles einen Namen als Session-Drummer, wo er mit Künstlern von Kenny Loggins bis Patti LaBelle arbeitete. In den 80ern war er dann eines der Gründungsmitglieder von Mr. Mister. Schließlich wurde er von der Band King Crimson eingeladen, ihre "Double-Trio"-Tour zu begleiten. Er trat King Crimson 1994 ganz bei und ist bis heute auf 20 Alben der Band mit vertreten. Eines seiner zahlreichen Nebenprojekte ist HoBoLeMa (Holdsworth, Bozzio, Levin, Mastelotto) und er ist außerdem regelmäßig mit den Flower Kings auf Tour. Pat hat die KORG Wavedrum für sich entdeckt und wir hatten die Chance, mit ihm über das Instrument und über seine Karriere zu reden.

KORG im Gespräch mit Pat Mastelotto

Hi Pat, deine Credit-List liest sich wie ein Who is Who des Rock – Eddie Money, XTC, Hall & Oates, Mr. Mister, King Crimson usw. Was machst du im Moment? 

Seitdem King Crimson nicht mehr aktiv sind, habe ich mehrere Sachen am Laufen. Das Erfolgreichste davon sind Stick Men – Tony Levin, Michael Bernier an den Chapman Sticks und ich. Das ist eine große Sache. 


Seid ihr mit Stick Men gerade on Tour oder seid ihr im Studio für Aufnahmen? 

Wir haben ein paar tolle Gigs in den letzten eineinhalb Jahren weltweit gespielt und wir sind dabei, so viele Songs, wie möglich, zu schreiben und aufzunehmen. Außerdem hatten wir das Glück, als Vor-Band von Porcupine Tree spielen zu können. Letztes Jahr haben wir eine Pre-Version unserer nächsten CD Soup heraus gebracht, die jetzt gerade fertig wird, um pünktlich im Mai in Amerika zu erscheinen. Nebenher haben wir vier Sätze von Stravinskys Feuervogel bearbeitet und aufgenommen – das war ein ziemlich umfangreiches Unterfangen! Tony Levin hatte schon monatelang daran gearbeitet, als wir letztes Jahr noch in Vans durch Europa unterwegs waren. Nun sind wir als Stick Men gerade zurück aus Südamerika, dann machen wir einen kleinen Abstecher an die amerikanische Ostküste im Mai, um anschließend gleich im Juni nach Japan zu fliegen. Danach sind wir auch schon wieder auf der nächsten Europa-Tour, die in Italien beginnen wird. 


Wow – das hört sich an, als ob ihr das ganze Jahr über beschäftigt sein werdet. 

Ja, aber erst werde ich noch die dritte Fortsetzung von HoBoLeMa voran bringen. Das ist das Projekt mit Alan Holdsworth, Terry Bozzio, Tony Levin und mir. Wir machen total improvisierte Shows – die sind alle sozusagen einzigartig. Im April kommen wir für 20 Shows auch nach Europa. Einen Tag vor dem ersten HoBoLeMa-Gig in Berlin spiele ich mit Trey Gunn in Seattle, da kann ich also noch gut Meilen sammeln für mich und mein Equipment, das ich dabei habe, wie zum Beispiel die Wavedrum. Für den HoBoLeMa-Gig bringe ich eine KORG Electribe ES-1 mit. 


Ok, du spielst eine Menge Gigs, hast du da noch Zeit fürs Recording? 

Aufnahmeseitig passiert gerade sehr viel, ich habe zum Beispiel gerade einige Tracks für Julie Slick (Bassistin in Adrian Belew's Power Trio) aufgenommen. Eine Menge Arbeit fliesst auch in das nächste Tuner-Album. Beflügelt vom Erfolg der letzten CD, die in den 50 Progressive Rock Masterpieces des Modern-Drummer-Magazins aufgeführt wurde, sind mein Partner Markus Reuter und ich motiviert genug, ein Doppel-Album zu produzieren. Wir nennen es Face und der erste Teil wird wohl nächstes Jahr fertig werden. 


Wie unterscheiden sich deine Projekte voneinander? 

Oh Mann, es scheint so, als würde ich auf jeder Hochzeit tanzen. Wie ihr wisst, hab ich jahrelang Popsongs gemacht aber irgendwann hatte ich den Traum von einem eigenen Home-Studio, wo ich aufnehmen kann, wann ich will. Ich habe in meinem Leben großartige Musik und tolle Musiker kennen gelernt. Ich habe beispielsweise ein Projekt namens KTU zusammen mit Trey Gunn und dem finnischen Akkordeon-Akrobaten Kimmo Pohjonen, das müsst ihr gesehen haben. Gefährlich genial! Auf der anderen Seite arbeite ich mit jemandem wie Chrysta Bell, diese Frau ist zart wie Porzellan. Sie ist die Entdeckung von David Lynch und ich gehe ihr bei Aufnahmen nun schon seit einigen Jahren zur Hand. 


Du hast erzählt, dass ihr mit Stick Men durch Südamerika getourt seid. Waren ein paar erwähnenswerte Gigs dabei? 

Wir hatten ein außergewöhnliches Konzert in Chile. Es war weniger als eine Woche nach einem Erdbeben, der Gig stand seit Monaten fest und wir bekamen vorher schon eine Menge E-mails von Fans, die dachten, wir würden absagen. In letzter Minute konnten wir aber unsere Flüge über Peru buchen, was bedeutete, dass wir ganze fünf Stunden Schlaf am Flughafen von Lima bekamen, um schließlich doch noch pünktlich bei unserem Gig in Santiago de Chile zu erscheinen. Aber das war es wert – es war großartig, die Energie der Leute zu spüren und ihre lachenden Gesichter zu sehen, als wir dort spielen konnten. 


Pat, wie bist du zur Wavedrum gekommen? 

Ich bin immer auf der Suche nach neuen, außergewöhnlichen Dingen. 1994 hatte ich mir schon die Original-Wavedrum besorgt. Neulich als ich in Japan war, lud mich KORG in die Fabrik ein und ich traf das Forschungs- und Entwicklungsteam. 


Was gefällt dir an der Wavedrum? 

Mir gefällt besonders, wie man mit dem Aftertouch spielen kann. Am Rand der Wavedrum kann man Nuancen erzeugen, die den Sound richtig scheppern lassen. 


Wie bindest du die Wavedrum in deinen Sound ein? 

Ich knipse sie an und habe Spaß! 


Kannst du zum Schluß für uns die Wavedrum noch einmal kurz beschreiben? 

Wave-a-licious. 


Großartig. Danke Pat, dass du dir Zeit für uns genommen hast.