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Künstler

2014.04.16

Steve Smith > Vital Information

Steve Smith


Mit Wurzeln in Rock, Jazz und Fusion zählt Steve Smith als einer der vielseitigsten Drummer im Jazz zur Modern Drummer Hall of Fame. Schon in seiner Zeit am Berklee College of Music begann er, in verschiedenen Bands spielend, die Dimensionen des Jazz für sich auszuloten. Die Teamarbeit mit Jean-Luc Ponty für Enigmatic Ocean brachte Steve mit Fusion in Berührung. Als er während einer Tour mit Ronnie Montrose die Band Journey kennen lernte, trat er ihr kurzerhand bei – er sollte die Band durch eine ihrer erfolgreichsten Phasen begleiten.

1985 verließ Steve Smith Journey um sich seiner ursprünglichen Leidenschaft zuzuwenden: dem Jazz. Über zahlreiche Kollaborationen mit innovativen Bands wie Mike Mainieri's Steps Ahead sowie Dekaden als gesuchter Session-Musiker findet man ihn nun als Band-Leader zweier Bands: der dem Fusion-/Funk-Rock zugetanen Band Vital Information sowie seiner Jazz-Band Steve Smith's Jazz Legacy. 

Steve nahm sich netterweise etwas Zeit, um sich mit uns über seine Musik, seine Karriere und seine KORG Wavedrum zu unterhalten.

KORG im Gespräch mit Steve Smith



Hallo Steve, wie lief die letzte Tour mit deiner Band Vital Information?

Wir hatten eine wundervolle East-Coast-Tour im Februar 2010 mit ausverkauften Häusern und einem enthusiastischen Publikum, überall wohin wir kamen. Im Mai kommen wir nach Europa für mehr Shows.



Wie würdest du deine verschiedenen Projekte beschreiben?

Meine Bands haben insofern eine Ähnlichkeit miteinander, dass ich in beiden als Bandleader sehr im Vordergrund stehe. Vital Information geht in die Richtung Funk-Rock, gepaart mit den Einflüssen indischer Rhythmen. Meine andere Band, Jazz Legacy, ist eine Tribute-Band an die großartigsten, von Drummern ins Leben gerufenen Bands der Jazz-Geschichte, wie die von Art Blakey, Tony Williams, Elvin Jones und Buddy Rich. Wir spielen sowohl Musik von ihnen, als auch unsere eigenen Stücke – geradlinigen Jazz eben. Ab und zu mische ich meine zwei Bands und wir spielen als Vital Legacy, wo wir das Beste beider Welten miteinander verbinden.



Was machst du sonst noch, außer dich um Vital Information und Jazz Legacy zu kümmern?

Neulich habe ich zusammen mit einer Reihe anderer internationaler Musiker im Sultanat Oman gespielt. Das war eine beeindruckende Erfahrung für mich.



Gibt es sonst noch etwas Neues bei Dir?

Im Juni 2010 wird eine neue Platte von mir auf Abstract Logix erscheinen, ein Projekt zusammen mit dem Saxophonisten George Brooks und dem Gitarristen Prasanna. Wir nennen das Album Raga Bop Trio und es ist eine sehr natürlich klingende Mischung aus Jazz, Rock, Funk sowie afro-karibischen und klassisch-indischen Elementen geworden.



Das klingt nach einer sehr interessanten Stil-Mischung.

Auf dem Album ist der starke Einfluss westlicher Harmonien und Melodien, amerikanischen Grooves und ein Hauch von Euro-Jazz zu spüren. Was die indische Seite des Albums angeht, bringt George Brooks seine Kenntnisse des nordindischen Hindustani-Stils ein. Prasanna – selbst aus Chennai in Indien stammend – ist ein Meister der südindischen Carnatic-Musik. Ich selbst, der mit dem amerikanischen Groove-Verständnis aufgewachsen ist, habe 2002 damit begonnen, Rhythmen aus Süd- und Nordindien in mein Spiel mit einzubeziehen. Für mich liegt das Besondere des Raga Bop Trios in der Verschmelzung aller einzelnen Komponenten, sowohl beim Schreiben als auch beim Spielen unserer Musik. Ich werde übrigens auch die KORG Wavedrum benutzen auf unserer Tour 2010/2011.



Wo du gerade die Wavedrum erwähnst – kannst du uns sagen, wie du zu diesem Instrument gekommen bist?

Ich sah die Wavedrum zum ersten Mal bei einer Produktvorführung am KORG-Stand auf der NAMM-Show in Anaheim und was ich da sah, hat mich förmlich weggeblasen! Ich wusste sofort, dass ich die Wavedrum spielen musste.



Gibt es Eigenschaften der Wavedrum, die dir besonders gut gefallen?

Ich liebe den Tabla-Sound. Ich benutze ihn in all meinen Projekten, entweder als Solo-, oder als Begleitinstrument. Ich finde es toll, dass ich die Tabla und den Sitar-Sound der Stimmung des Songs anpassen kann.



Benutzt du die Wavedrum eher als Solo-Instrument oder als Teil deines Drum-Kits?

Ich habe die Wavedrum auf einem Ständer zu meiner Linken positioniert. Wenn ich sie spielen möchte, nehme ich sie dort herunter und platziere sie auf meiner linken Snare-Drum, um sie so bequem mit meinen Händen spielen zu können. Die Wavedrum ist so nuancenreich und dynamisch, dass ich Feinheiten im Sound beim Spielen mit meinen Händen besser erreichen kann als mit den Drum-Sticks. Zur Unterstützung spiele ich meistens mit den Füßen noch Bass-Drum und Hi-Hat dazu, manchmal gehe ich aber sogar noch einen Schritt weiter und benutze meine Stimme als Percussion-Instrument, so wie man es von der südindischen Vocal-Percussion-Kunstform Konnakol her kennt.



Gibt es noch etwas, das du unseren Lesern über die Wavedrum erzählen kannst?

Die KORG Wavedrum ist ein aufregendes, neues Instrument, das Drummern die Möglichkeit gibt, sich auf eine Art und Weise auszudrücken, wie es mit keinem Akustik-Drum-Set möglich ist. Ich kann jetzt schon sagen, dass sie eine inspirierende Bereicherung meiner Klang-Palette ist und ich habe gerade erst damit angefangen, das Potential der Wavedrum zu erforschen.



Das ist ein gutes Schlußwort. Vielen Dank, Steve!