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Künstler

2014.02.01

ADA

ÜBER UMWEGE ZUM GLÜCK


ES WAREN IMMER WIEDER ZUFÄLLE, DIE DEM MUSIKALISCHEN WERDEGANG VON ADA EINE ANDERE RICHTUNG GABEN. EINE VERGESSENE ELECTRIBE ES1, DIE EIN FREUND VON IHR LIEGEN LIESS, BEDEUTETE FÜR SIE DEN EINSTIEG IN DIE MUSIK. „DAMALS HATTE ICH NOCH KEINEN COMPUTER UND HAB DAS ARBEITEN MIT SAMPLES DURCH DIE ELECTRIBE ENTDECKT“ VERRÄT SIE.
Im Sommer 2001 zog es Ada nach Köln, wo sie sich vermehrt elektronischen Musikstilen zuwandte. Vor ihrem Umzug hatte sie schon in verschiedenen Pop- und Jazz-Bands Erfahrungen gesammelt. Ein Jahr später erschienen die EP „Blindhouse/Luckycharm“. „Da habe ich zwar mit Ableton Live arrangiert, die Ideen sind aber an der Electribe entstanden. Anfangs habe ich die Patterns nicht gelöscht, sondern nur Samples durch von mir eingespielte Melodien ersetzt.“ Durch die Trigger-Settings in den verschiedenen Patterns änderte Ada die Melodien oft vollständig um und entwickelte daraus immer wieder neue Ideen.

Die Electribe ist einfach perfekt zum Improvisieren

Für den ersten Live-Auftritt ergänzte sie ihr Setup um einen microKORG. Zufällig entdeckte sie dann bei der Arbeit zu ihrem ersten Album „Blondie“ die Electribe MX, die sie sofort ins Herz schloss. Das Album entstand zwischen 2003 und 2004 und zeichnete sich durch Adas langjährige Erfahrung als Sängerin und ihre Experimentierfreudigkeit bei der Arbeit mit Samplern, Sequenzern und Synths aus und überzeugte mit einem verspielten Sound zwischen Techno und Pop.

Allerdings währte das Electribe-MX-Glück nur kurze Zeit, denn bei einem Live-Auftritt wurde ihr die MX geklaut: „Das war sehr ärgerlich, denn ich hatte darauf zwei fast fertige Stücke für mein Album, von denen es leider kein Backup gab.“ Als sie sich eine neue MX bestellte, kaufte Sie aus Versehen eine Electribe SX, was sie aber nicht bereute: „Zum Glück erwies sich dieser erneute Zufall als eine sehr gute Sache. Ich habe die SX nämlich nicht sofort umgetauscht, sondern erstmal ausprobiert. Und was soll ich sagen, seit zehn Jahren arbeite ich jetzt damit und bei Live-Gigs habe ich sie immer im Einsatz. Zwar nutze ich auf der Bühne mittlerweile auch einen Laptop, aber die Electribe ist einfach perfekt zum Improvisieren.

Learning by doing

Aktuell verwendet Ada in Ihrem Live-Setup neben der KORG Electribe SX immer noch einen microKORG sowie eine Electribe ES1 und eine MX. „Die SX ermöglicht es mir, einzelne Samples live zu modulieren. Manchmal benutze ich für ein Sample verschiedene Effekte gleichzeitig und bin immer wieder überrascht, was dabei rauskommt. Der Arpeggiator und die Röhre sind außerdem tolle Features. Die Electribe bietet mir insgesamt viele Möglichkeiten für intuitives Arbeiten. Learning by doing war zumindest für mich die beste Arbeitsweise und das geht mit den Geräten immer perfekt.“ 

Vor einigen Monaten veröffentlichte Ada ihr zweites Album „Meine zarten Pfoten“ auf Pampa Records. „Das ist weniger Dancefloororientiert und ich höre es am liebsten über Kopfhörer“ verrät sie. Entstanden ist es zum größten Teil in Adas Wohnzimmer und enthält viele akustische Elemente, wie Flöten, Akustikgitarre, Percussions und Gesang. 

Seit 2010 ist Ada neben Jörg Burger (The Modernist), Philipp Janzen (Von Spar), Daniel Ansorge (Barnt), Jens-Uwe Beyer (Popnoname), Axel Willner (The Field), John Harten (Crato) und Mario Katz Mitglied des „Cologne Tape“-Projekts. 2010 erschien die Debüt-EP „Render“ auf Magazine und aktuell ist das erste Album in Arbeit. Auch John Stanier (Battles) ist zeitweilig Teil der Band. 

Inspiration für ihre ganz eigene Musik findet Ada nicht nur in der Musik von Freunden und Kollegen wie Metope und Basteroid, die auch bei Areal Records sind, sondern auch bei DJKoze. „Ich mag aber auch gerne Live-Erlebnisse, denn da kommen mir immer wieder viele neue Ideen, die ich dann später umsetzen kann.“

Abspeichern nicht vergessen

Ada ist eine echte Liebhaberin von Hardware, die sie Software immer vorzieht: „Durch den direkten Zugriff probiert man eher neue Dinge aus. Ich muss nicht erst nach passenden Effekten suchen, sondern kann sofort auf alles zugreifen und höre das Ergebnis. Die moderne Software macht es jedem zwar sehr einfach, in die Musikproduktion einzusteigen und wenn man kein Instrument spielt, helfen einem die vielen Presets. Ich kann aber nur jedem raten, sich mit Hardware zu beschäftigen, da es die Kreativität fördert. Und das Abspeichern sollte man nicht vergessen bei all den kreativen Momenten“, verrät sie lachend.